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"Die Besser-Esser: Bleib fit – iss mit!"

News vom 19.02.2010

lautet die zentrale Kampagne zur gesunden Ernährung an Freiburger Schulen an der die Ökostation mit dem Projekt Bio für kids beteilgt ist

Gesundheit von Schülerinnen und Schülern durch gesunde Ernährung ist das Ziel der städtischen Aktion „Die Besser-Esser: Bleib fit – iss mit!“. Dabei geht es neben den technischen Voraussetzungen für einen reibungslosen Mensa-Betrieb vor allem um die Verwendung qualitativ hochwertiger regionaler Produkte für die Essenszubereitung aber auch darum, Freude am Kochen zu entwickeln, gesundes Schulessen zur Regel zu machen und ernährungswissenschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Bei der auf Nachhaltigkeit angelegten Aktion arbeitet die Stadt Freiburg mit zahlreichen Institutionen zusammen.

„Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Schlüssel zu Leistungsfähigkeit und Lebensqualität“, sagte Bürgermeisterin Gerda Stuchlik heute in einer Pressekonferenz bei der Vorstellung der Aktion. „Es nützt wenig, wenn die Schulen gut ausgestattet und didaktisch auf der Höhe sind aber die Grundvoraussetzung für gutes Lernen nicht stimmt, nämlich die Ernährung.“ Da die Schule zunehmend zum Lebensraum für junge Menschen werde, habe sich die Stadt Freiburg das Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche für gutes Essen zu begeistern. „Dafür müssen die baulichen, technischen und finanziellen Voraussetzungen ebenso stimmen wie die Qualität der Lebensmittel und deren Zubereitung. Aber auch das Wissen über die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit des Menschen und das Verständnis für Ernährung, Lebensmittel und deren Zubereitung ist von hoher Bedeutung. Hier befinden wir uns auf einem guten Weg.“

Das Problem: Obwohl qualitätvolle Produkte zu moderaten Preisen angeboten werden, ist die Ernährungsqualität breiter Bevölkerungskreise gefährdet. Unkenntnis über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit, verlorengegangenes Wissen über Nahrungsmittel und ihre Zubereitung, zunehmender Verbrauch von Fertigprodukten und Fast-Food, die Veränderung der Esskultur und immer mehr Fälle von Übergewicht und Diabetes bei Jüngeren kennzeichnen die aktuelle Situation. Während Kinder und Jugendliche früher in der Familie essen „lernten“, ist das heute nicht mehr selbstverständlich. Um Vorbilder zu schaffen, fördert die Stadt Freiburg daher mit der Aktion „Die Besser-Esser: Bleib fit – iss mit!“ eine genussvolle und gesunde Ernährung.

Unterstützt wird sie darin auf Initiative von Bürgermeisterin Stuchlik durch einen Beirat aus Ernährungs- und Bildungsfachleuten. Dort sind unter anderem die Pädagogische Hochschule, der Energiedienstleister Badenova, Umweltbildungseinrichtungen wie die Ökostation, Fachleute wie Professor Franz Daschner, die Landfrauen, SlowFood, die Schulen oder die Stadtverwaltung vertreten. Das daraus entstandene Netzwerk ermöglicht den Austausch über wichtige Themen, nachahmenswerte Projekte und über die Verbesserung der Zusammenarbeit.

Das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für gesunde Ernährung sowie das Interesse am Kochen wird zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit der Sarah-Wiener-Stiftung gefördert. Die Initiative der Sterneköchin ermöglicht Fortbildungen von Lehrkräften, die anschließend Kindern und Jugendlichen Kochkurse geben, welche mit dem „Sarah-Wiener-Kochdiplom“ abgeschlossen werden. Bisher haben vier Schulen und die Volkshochschule dieses Angebot wahrgenommen.

Um das Bewusstsein für die Natur und ihre Bedeutung für die Ernährung zu schärfen, führt die Ökostation im Auftrag der Stadt Freiburg seit Mitte 2008 Aktionen unter dem Motto „Bio für Kids“ durch. Dazu zählen Exkursionen, in denen Schulklassen Bauernhöfe besuchen, das Anlegen von Gemüse- und Kräutergärten an Schulen sowie Projekttage in der Ökostation und an Schulen.

Ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Ökostation wurde im März 2009 an den Wentzinger-Schulen das Pilotprojekt „Obst in der Schulverpflegung“ durchgeführt – ergänzt durch ein ernährungspädagogisches Programm sowie einen Informationsstand. Mit dem von der EU-Kommission angeregten Schulobst-Programm für die Pause sollen Kindern und Jugendlichen gesunde Essgewohnheiten vermittelt werden. Daher hat sich die Stadt Freiburg im Rahmen des Ganztagesschulprogramms zum Ziel gesetzt, in den Unterrichtspausen gesunde Lebensmittel aus regionaler, möglichst ökologischer Produktion anzubieten. Obst als Pausenverpflegung ist an den Wentzinger-Schulen inzwischen selbstverständlich.

2009 hat die Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) begonnen. Sie bietet das Projekt „Science-Kids“ mit kindgerechten ernährungswissenschaftlichen Versuchen an Schulen an. „Tiger Kids“ ist ein Präventionsprogramm zum Thema Übergewicht und eignet sich für Kindertagesstätten. Auf Wunsch führt die AOK Projekttage an Schulen durch sowie Fortbildungen für Lehrkräfte. Zusätzliche Anregungen gibt die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Spitzenkoch Kolja Kleeberg entstandene Broschüre „63 Tipps mit Biss“. Sie ist bereits an den Freiburger Schulen verteilt worden.

Das Modellprojekt „Mensa Wentzinger-Schulen“ entstand im Rahmen der kürzlich eingeweihten Erweiterung für den Ganztagesbetrieb. Dort wird das innovative Projekt „Bio-Catering“ praktiziert, das Badenova mit rund 43.000 Euro aus dem Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz unterstützt. Die Gerichte bestehen zur Hälfte aus biologisch-dynamisch erzeugten Lebensmitten. Darüber hinaus können die Schüler/innen und Lehrkräfte ohne Vorbestellung ihre Speisen und Getränke an der Theke auswählen und sich teilweise auch selbst bedienen. Schüler/innen und Lehrkräfte nehmen das Angebot gut an. Bis zu 300 Essen werden täglich ausgegeben. Das Amt für Schule und Bildung und das Umweltschutzamt haben das Mensaprojekt gemeinsam entwickelt, das Gebäudemanagement Freiburg hat es den Vorgaben entsprechend verwirklicht. Die Pädagogische Hochschule Freiburg und die Hochschule Albstadt-Sigmaringen begleiten es wissenschaftlich.

Einen Überblick erhält man im Internet unter www.freiburg.de/besseresser. Dort sind die Elemente der Kampagne aufgelistet und mit weitergehenden Verweisen zum Thema „Gesunde Ernährung in der Region“ versehen.