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Stadt Freiburg legt ab 2013 einen Fonds „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) auf

News vom 19.10.2012

Ökostation Freiburg übernimmt ab 2013 Service- und Beratungsaufgaben zum neuen Freiburger BNE-Fonds

Der hohe Stellenwert von Nachhaltigkeitsfragen und insbesondere von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) spiegelt sich in Freiburg aufs bunteste wider. Es gibt eine sehr grosse Vielfalt von Bildungsanbieter/innen und – angeboten in diesem Bereich. Nun will die Stadt Freiburg deren Kompetenzen für gemeinsame Angebote stärker verknüpfen und richtet daher zum 1. Januar 2013 einen Fonds „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ein.

„Mit diesem BNE-Fonds wollen wir außerschulische Lernangebote im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung finanziell unterstützen und auch ideell fördern“, sagte Bürgermeisterin Stuchlik. „Lokale Akteure und Anbieter werden dafür gemeinsam ein Lernangebot entwickeln, das Kernfragen aus den Bereichen Konsum, regenerative Energien, Klimaschutz, Mobilität, gesunde Ernährung und Naturschutz beleuchtet.“ Neu daran ist, dass dieses Beleuchten aus den vier Perspektiven der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales, Kultur) geschieht – „also ganzheitlich“, wie Stuchlik hervorhob.

Der „Freiburger BNE-Fonds“ wird mit einer Gesamtfördersumme von jährlich 40.000 Euro ausgestattet. Antragsberechtigt sind alle Institutionen, Vereine, Organisationen, Projektträger und Einzelpersonen, die sich vernetzen und gemeinsam Bildungsangebote aus mehreren Dimensionen der Nachhaltigkeit zu konkreten Themen anbieten. Förderanträge können ab dem 25. Oktober bei der Initiative LEIF (leif@stadt.freiburg.de) angefordert und müssen bis zum 31. Januar 2013 bei LEIF eingereicht werden.

Im Jahre 2009, als Freiburg sich um Aufnahme ins Bundesprogramm Lernen vor Ort bewarb, entstand hier die Idee für das „Kleeblatt Nachhaltigkeit lernen“. „Kleeblatt“ deshalb, weil ökologische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Fragestellungen zu einzelnen Themen gemeinsam bearbeitet werden und so Zusammenhänge und Wechselwirkungen erkannt und verstanden werden können.

Das Projekt LEIF (Lernen erleben in Freiburg) hat diese Idee weiterentwickelt und umgesetzt. Verschiedene Kleeblatt-Modelle wurden schon erfolgreich ausprobiert, etwa im Kindergarten zum Thema Mobilität. Dafür hatten der VCD, die Verkehrspolizei, dieJugendkunstschule und die mobile Solarwerkstatt Famos ein Lernangebot aufeinander abgestimmt, mit dem sie den Kindergarten St. Bernhard besuchten. So konnten Kinder und Erwachsene einiges über Mobilität erfahren, erleben und gemeinsam diskutieren, wie sie ihr Verhalten hin zu einer nachhaltigen Mobilität ändern können. Doch auch sieben Grundschulen kamen schon in den Genuss des Kleeblatts; für dieses Publikum hatten die Freiburger Verkehrs AG, der Verein Kind und Umwelt, das Archäologische Museum und die Solarkontaktstelle Fesa ein gemeinsames Angebot entwickelt.

Wie es gelingen kann, eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise zu entwickeln, von der lokalen bis zur internationalen Ebene, ist eine Schlüsselfrage unserer Gesellschaft. Nachhaltigkeit hängt dabei nicht nur von zukunftsfähiger Technik und Infrastruktur ab, sondern in hohem Maße auch von individuellen Entscheidungen jeder/s Einzelnen. Hier setzt Bildung für nachhaltige Entwicklung an, indem sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermittelt und ihnen die Probleme nichtnachhaltiger Entwicklung vor Augen führt. Dazu betonte Bürgermeisterin Stuchlik: „Nur wenn wir das Wissen um Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Ökonomie, Ökologie, Sozialem und Kultur im Prozess des lebenslangen Lernens bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verankern, kann jede und jeder ihren oder seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.“