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GEO-Tag der Artenvielfalt 2010

Impressionen der Hauptveranstatung in Freiburg

© M. Hollerbach © Jonathan Nies © Natalie Becker

Bild 1: Edmund Hensle mit einer Fledermaus im Liliental in Aktion (Foto: M. Hollerbach), Bild 2: Kaiserstuhlexkursion (Foto: Jonathan Nies), Bild 3: Carsten Brinckmeier im Mooswald beim Baumklettern (Foto: Natalie Becker)

12. Juni 2010

Abschluss des GEO-Tags am Freiburger Rathausplatz

Um 16 Uhr ging die letzte Exkursion des diesjhrigen Tags der Artenvielfalt in der Region Freiburg zu Ende. Die Beteiligung und das Engagement der Expertinnen und Experten war berweltigend und auerordentlich ertragreich. Insgesamt stieen die Exkursionen auf groe Resonanz in der Bevlkerung. Die 120 Expertinnen und Experten und 1.200 Exkursionsteilnehmer haben ganze Arbeit geleistet, um den diesjhrigen Tag der Artenvielfalt zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Zwar konnten am GEO-Tag selbst keine Neufunde dokumentiert werden, aber verschiedene Auswertungen stehen noch aus.

Bis Sonntag Abend konnten bereits 873 Arten auf der zentralen Internet-Artenliste bei dem GEO-Partner Naturgucker von den MitarbeiterInnen von der kostation und verschiedenen Experten eingetragen werden. Auf Grund der noch vorliegenden schriftlichen Listen und den blicherweise noch zu erwartenden Nachmeldungen erwarten wir mindesten 2.300 Arten!

© Natalie Becker Die Organisation der Groaktion verlief nahezu reibungslos. So manches spontan auftretende Problem wurde von den engagierten Mitarbeitern schnell und kreativ gelst. Lediglich das Live-update der Artenlisten via Internet spielte nicht so mit wie gedacht. Vermutlich stellte die Menge von Zugriffen am 12.Juni in ganz Deutschland den Server der Artenfundplattform vor eine zu groe Herausforderung. Die Mitarbeiterinnen der kostation an den Service-Stationen bei den komobilen haben die Arten deshalb wie frher per Excel-Datei an die Zentrale in das Organisationsbro in der Rathauskantine gemailt und ab ging es ins Netz.

Im Anschluss an die letzten Exkursionen fand um 17 Uhr auf dem Rathausplatz ein Podiumsgesprch mit Vertretern aus Politik und Naturschutz statt. Ursula Heinen-Esser (Parl. Staatssekretrin im Bundesumweltministerium), Tanja Gnner (Ministerin fr Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Wrttemberg), Dorothea Strr-Ritter (Vorsitzende der Region Freiburg), Dr. Brigitte Dahlbender (BUND Landesvorsitzende) und Dirk Niethammer (Netzwerk Artenvielfalt) diskutierten ber Nutzen und Kosten der Artenvielfalt. (Bericht folgt). Alles in allem ein erfolgreicher Tag fr alle Beteiligten.

Zum Abschluss noch einige schne Impressionen des Tages, eingefangen von den Teilnehmern. An alle vielen Dank fr das Bildmaterial!

© Friedrich Kretzschmar

© Sabine Jelinek


Bilder: 1: Natalie Becker, 2: Friedrich Kretzschmar, 3: Sabine Jelinek

ber den Dchern des Schwarzwalds

Einstimmung auf dem Feldberg. © Stefan Bchner

Bild: Einstimmung auf dem Feldberg, Foto: Stefan Bchner

Der Feldberg ist mit 1493 Metern der hchste Berg im Schwarzwald und beherbergt das grte und lteste Naturschutzgebiet in Baden-Wrttemberg. Auf gut 4200 Hektar wird aktiver Naturschutz betrieben. Der Wald wird zum Teil gar nicht mehr bewirtschaftet, auf der kahlen Spitze wird jedoch alles unternommen, um die seltenen Magerrasenflchen zu erhalten.

Dementsprechend erfolgreich war auch hier die Artenerhebung - bisher 43 Vogel- und 172 Pflanzenarten wurden gefunden. Die Liste wird jedoch noch immer aktualisiert.
Der Zikadenforscher Herbert Nickel war ebenfalls begeistert. Mindestens 40 Arten wurden gefunden, obwohl es noch verhltnismig frh ist im Jahr - die letzten Schneereste schmelzen noch ab.
Stefan Bchner vom Naturschutzzentrum Sdschwarzwald sagt, der Feldberg werde wegen seines rauen Klimas als "subalpine Insel" bezeichnet. Etwa 50 sonst alpine Arten, wie Alpenblattkfer und Alpentroddelblume stellen Relikte aus der letzten Eiszeit dar.

Versumpft im Mooswald

Junge Forscher bei der Sache. © Natalie Becker © Natalie Becker © Natalie Becker

Bild: Nachwuchsforscherinnen bei der Sache, Fotos: Natalie Becker

Versumpft sind die Experten und Freiwilligen im Mooswald zwar nicht im Wortsinne, der Wald jedoch war ursprnglich ein von Erlen dominierter Sumpfwald. Durch Trockenlegung und Grundwasserabsenkung wurde dieses Biotop schwer mitgenommen. Heute wird unter anderem von der Schutzgemeinschaft Mooswald und dem Freiburger Forstamt erfolgreich versucht, die Schden der Vergangenheit wieder rckgngig zu machen und den ursprnglichen Zustand wiederherzustellen.

Die Zielgruppe vieler Exkursionen heute waren Kinder, da der stadtnahe Wald gut zu erreichen ist. Und mit 450 nachgewiesenen Arten lagen die Nachwuchsforscher garantiert nicht auf der faulen Haut! Auch fr Michael Lth ist der Tag erfolgreich gewesen - 70 Moosarten meldete der Experte.

Artenreichtum am Kaiserstuhl

Ein Wiedehopf mit Beute. © Engelbert Mayer Rosenkaefer, Bild Frank Baum Fledermaus_rank Baum

Bild 1: Wiedehopf mit Beute (Werre), Foto Engelbert Mayer; Bild 2: Rosenkfer, Foto: Frank Baum, Bild 3: Frank Baum

Schon im Ort hatten die Teilnehmer das Glck, einen Wiedehopf zu sehen. Die Gruppe von Engelbert Mayer vom NABU Kaiserstuhl war auf ihrer Exkursion "Schafsnase und Wendehals" durch die Streuobstwiesen sehr erfolgreich. 43 Vogelarten wurden allein von ihnen entdeckt. Darunter auch fnf frisch ausgeflogene Wiedehopfe und einen Wendehalshahn, den der Exkursionsleiter mit seinen Rufen angelockt hatte.
"Der Wendehals ist ein sehr neugieriger Vogel," erzhlt Herr Mayer, "gerade jetzt, wo das Weibchen auf den Eiern sitzt, ist der Hahn hinter jedem Konkurrenten her."

Auch Bienenfresser wurden beobachtet, sogar bei der Balzftterung. So wird das Weibchen an das Mnnchen gebunden und bald ist Zeit, um das Gelege in den Lsswnden des Kaiserstuhls zu beginnen.

Das Weinbaugebiet gehrt zu den wrmsten Regionen Deutschlands und ist geprgt von alten Vulkanen. Hier fhlen sich Smaragdeidechsen und andere wrmeliebende Tiere auerordentlich wohl.

Erster Lagebericht aus den Rheinauen

Ein Altwasserarm in den Rheinauen. © Friedrich Kretzschmar © Sabine Jelinek

Bild 1: Altrheinarm bei Weisweil, Foto: Friedrich Kretzschmar; Bild 2: Amphibienstation von Klemens Fritz, Foto: Sabine Jelinek (nafoku.de)

Inzwischen sind die ersten Artenlisten aus Weisweil in den Rheinauen eingetroffen. Die Eingabe luft noch und so bald wie mglich wird die Ausbeute auch hier angegeben.

Die Rheinauen sind ein auerordentlich wichtiger, weil in Deutschland inzwischen sehr seltener Lebensraum fr vielerlei spezialisierte Tier- und Pflanzenarten.
Hier finden sich noch durch gelegentliche berflutung geprgte Weichholzauen, die durch Silbrweiden, Schwarzerlen, Eschen und Traubenkirschen geprgt sind. In den trockeneren Bereichen ist die Hartholzaue mit Eichen und Hainbuchen zu finden, whrend die sonst allgegenwrtige Buche kaum vertreten ist. Hohe Vorrte an Totholz bilden ein Paradies fr zahlreiche Insekten- und Pilzarten.

Artensuche luft auf vollen Touren

Gaye am Stand und in vollem Einsatz © Janina Radny

Bild: Gaye Eltemur am Stand der kostation in vollem Einsatz, Foto: Janina Radny

Der GEO "Tag der Artenvielfalt" luft auf Hochtouren. Inzwischen sind die ersten Zwischenergebnisse eingetroffen - Spitzenreiter ist derzeit Weisweil in den Rheinauen mit mehr als 400 entdeckten Arten und ein besonderes Highlight ist dort der Fund der Ameisenjungfer. In seinem Larvenstadium ist der Netzflgler als Ameisenlwe bekannt und Insekt der Jahres 2010.

Aber auch in der Stadt sind die Teams von kostation, Naturschutzgruppen und Arbeitskreisen mit vollem Elan dabei. Auf dem Rathausplatz stehen Infostnde, um den Freiburgern ihre Arbeit und ihre Ziele nher zu bringen und noch weitere Freiwillige fr den Artenvielfaltstag zu gewinnen.

Freitag, 11. Juni 2010

Fledermausexkursion im Mooswald

Bei der Exkursion am Kaiserstuhl ging eine Fledermaus ins Netz © Matthias Hollerbach © Matthias Hollerbach

Bilder: Fledermausfang am Kaiserstuhl, eine Kaiserstuhlexkursion, Fotos: Matthias Hollerbach

An einem angenehm warmen und ruhigen Sommerabend ist im Mooswald einiges los - Wald und Opfinger See werden gerne als Naherholungsgebiet genutzt. Heute abend waren auerdem noch Fotografen, Reporter, ein Kamerateam von Sdbaden TV und fast 50 weitere Personen am Opfinger See, um ein ganz anderes Getummel zu beobachten. Schon kurz nach Einbruch der Dmmerung gab der Batdetector erste Knacklaute von sich und schon huschten mehr und mehr Fledermuse ber die Wasseroberflche. Das Knacken aus dem tragbaren Gert gibt die Ultraschallrufe der Tiere wieder, wobei die aufgenommene Frequenz stark verringert wird um Menschen berhaupt wahrgenommen werden zu knnen.

Unter Fhrung von Robert Brinkmann und seiner Mitarbeiterin wurden zwei Gruppen von Exkursionsteilnehmern um den See gefhrt. Und tatschlich wurde es ganz schn laut, denn die Wasserfledermuse huschten ganz nah an den Beobachtern vorbei - ohne sich um die Menschen zu kmmern. Das Brinkmann-Team erklrte bereitwillig die zahlreichen Fragen der Besucher. Man merkte, dass Fledermuse immer noch unter ein paar Vorurteilen zu leiden haben. Nein, fr gewhnlich verfangen sie sich nicht in den Haaren argloser Passanten, dafr funktioniert die Echolotung der Tiere viel zu gut. Sogar die drei riesigen Netze, jedes 2 m hoch und 9 m lang, wurden von ihnen erkannt und geschickt umflogen, so dass das eigentliche Highlight der Exkursion, eine lebendige Fledermaus fangen und zeigen, leider nicht zustande kam.

Aber trotzdem, wann hat man schon die Mglichkeit Wasser- und Zwergfledermuse und einen Abendsegler nicht nur vorbeisausen zu sehen sondern auch hren zu knnen? Die Teilnehmner waren auf jeden Fall zufrieden mit dem Ausflug, der nur einer von drei parallel gefhrten Exkursionen zum Thema war.

Anpfiff - auch fr den GEO-Tag

Einstimmung auf dem Augustinerplatz © Daniel Baumgrtner

Bild: Einstimmung mit den komobilen auf dem Augustinerplatz, Foto: Daniel Baumgrtner

Nun sind alle Experten versammelt und werden fr den morgigen Tag eingestimmt und koordiniert. Auch die vier komobile der Regierungsbezirke Baden-Wrttembergs sind an der kostation eingetroffen, nachdem sie sich heute am Nachmittag auf dem Augustinerplatz den Freiburgern prsentiert haben.

Die Freiluftklassenzimmer sind voll ausgerstet, um Kindern und Jugendlichen die Biodiversitt vor der eigenen Tr nher zu bringen - Mikroskope, Fernglser, Gewssertester, Bestimmungsbcher.... alles steht bereit. "Unsere Mobile sind voll ausgebucht," freut sich Daniel Baumgrtner, der das komobil des Bezirks Karlsruhe betreut. Heute wurden in seinem Mobil "Bienenhotels" gebaut, nebenan konnte eine lebende Fledermaus aus der Nhe bestaunt werden.

Morgen sind die Wagen die zentralen Anlaufpunkte in den vier Untersuchungsgebieten um Freiburg - Feldberg, Kaiserstuhl, Mooswald und Rheinauen. Hier werden von Mitarbeitern der Station alle gefunden Arten live in die Internetliste bei www.naturgucker.de/geo eintragen.

Vorbereitung in Freiburg ist im vollen Gange

Die komobile sind an der Station eingetroffen © Janina Radny

Bild: alle 4 komobile sind an der kostation eingetroffen, Foto: Janina Radny

Nur noch wenige Stunden bis zur Auftaktveranstaltung um 17 Uhr. In der kostation in Freiburg werden die letzten Vorbereitungen getroffen - rund 120 Experten, so viele wie noch nie, werden erwartet.

Bereits seit dem Morgen laufen Naturfilme fr Schulklassen im Freiburger Kino "Harmonie" und es stehen mehr als 40 Exkursionen auf dem Plan. Schon jetzt eine Veranstaltung voller Rekorde!