Aktuell Veranstaltungen Projekte Grünes Klassenzimmer Jugend Themen Tipps Kontakt Über uns Links

Ratgeber Pestizidfreie Kommune erscheinen

News vom 09.06.2015

Der BUND Bundesverband hat einen Ratgeber für Kommunen herausgeben, der viele Ansätze für eine Pestizidfreie Kommune bietet.

In vielen unserer Städte und sogar in Dörfern sind Kräuterwiesen, Wildblumen und damit Schmetterlinge und Bienen verschwunden. Aber nicht nur dort: Weltweit ist die biologische Vielfalt in Gefahr. Pestizide tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Direkt, weil sie schädlich für viele Pflanzen und Tiere sind und indirekt, indem sie Lebensräume zerstören. Gleichzeitig gefährden sie die menschliche Gesundheit.

Ein kompletter Verzicht auf Pestizide im kommunalen Bereich ist möglich, ohne die Pflichten der Gemeinde zu vernachlässigen. Dazu liegen umfassende Erfahrungen vor. Städte wie Münster und Saarbrücken verzichten bereits seit zwanzig Jahren auf Spritzmittel. Und sie sind mittlerweile nicht mehr die einzigen. Auch Freiburg hat hier einiges vorzuweisen wie z.B. das Projekt der Ökostation "Freiburg blüht auf" mit dem BürgerInnen ihre Bauscheiben mit heimischen Arten begrünen können. Weitere Infos und die Broschüre stehen hier: www.oekostation.de/de/projekte/freiburg_blueht_auf.htm Das Projekt wird vom Garten- und Tiefbauamt gefördert.

Kommunen profitieren in vielerlei Hinsicht von mehr Grünflächen: Sie wirken als Schadstofffilter, dämpfen hohe Temperaturen und verringern Verkehrslärm. Außerdem erhöht öffentliches Grün den Erholungswert und bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

Nicht nur alternative Verfahren, wie mechanische und thermische Bekämpfungs­möglichkeiten von Wildkräutern, sondern auch eine sinnvolle Bauplanung, ein gutes Pflegekonzept und ein verändertes Schönheitsideal für öffentliche Flächen sorgen dafür, dass auf Pestizide verzichtet werden kann.

Gemeinsam mit dem Personal, das für die Grünflächenpflege zuständig ist, sollte bereits auf der Planungsebene und vor Beginn von Baumaßnahmen, der Anschaffung neuer Maschinen oder der Erstellung eines neuen Pflegekonzepts, eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Auch die Bevölkerung muss für die Veränderungen in der Ästhetik des Gemeindebildes sensibilisiert und frühzeitig mit einbezogen werden, denn Erfahrungen pestizidfreier Gemeinden zeigen, dass ein Teil der EinwohnerInnen mit "unordentlichen" und "schlecht gepflegten" Flächen nur schwer leben kann.

Ob auf öffentlichen Flächen oder im privaten Garten, alle können in ihrer Kommune einen Beitrag leisten, dem Rückgang der biologischen Vielfalt etwas entgegen zu setzen.