Die jährlichen Kurangebote der „Freiburger Gartenbauschule in der Ökostation“
starten immer zum Frühlingsbeginn. Mit den Angeboten will die Ökostation auch
ehrenamtliches Engagement unterstützen und einen Beitrag zur Umweltbildung in
Freiburg leisten.
Der letzte Kurs fand 2018 statt. Da viele ehemalige Teilnehmende mitlerweile kostenlose Kursbausteine anbieten
und sich auch die urban gardenig Szene professionalisiert hat konnte die Gartenbauschule der Ökostation das Angebot auslaufen lassen
"Profi werden im Garten"
Gartenliteratur gibt es mittlerweile in Hülle und Fülle, nur fehlt es weitgehend
an Möglichkeiten, sich praktisch fortzubilden. Oft fehlt es den Naturschutz-Engagierten
und GartenbesitzerInnen an praktischem Knowhow und Kenntnissen, z.B. wie man Obstgehölze
schneidet oder Bio-Gemüse anbaut. Die „Freiburger Gartenbauschule
in der Ökostation“ unter Leitung von Gärtnermeister Fritz Thier will diese Lücke schließen
und verspricht den interessierten Hobbygärtnerinnen und –gärtnern sich genügend fit zu machen,
um „Profi im eigenen Garten“ zu werden. Die neu gewonnen Kenntnisse lassen sich darüberhinaus
auch im ehrenamtlichen Engagement im Natur-und Umweltschutz und beim ubanen gärtnern anwenden.
Das Kurskonzept
Die wichtigsten Gartenarbeiten, die während der Vegetationsperiode von April bis Oktober
anfallen, werden im Kurs jeweils zu der Zeit besprochen, gezeigt und praktisch geübt zu der
sie im Gartenjahr anfallen. Dadurch können die KursteilnehmerInnen das Gelernte zeitnah
im eigenen Garten direkt umsetzen.
Naturnahes Gärtnern
Der Garten wird als ein Organismus aufgefasst, dessen einzelne Organe wie Boden, Pflanze und
tierische Bewohner zum Gelingen des Gartengeschehens beitragen können. Voraussetzung ist das
Gärtnern im Einklang mit der Natur. Im Gemüsebau werden daher die Regeln des biologisch-organischen
Gärtnerns angewandt. Bei der Gartengestaltung gehen wir von natürlichen Lebensräumen als Vorbild
aus. Die Pflege erfolgt möglichst schonend und
beim Schnitt von Gehölzen wird der natürliche Habitus der Pflanze respektiert.
Urbanes Gärtnern mit Hochbeeten
Auf Balkonen, betonierten Hinterhöfen und verdichteten oder bauschuttgeschädigten Standorten
ermöglichen Hochbeete ungetrübten Gartengenuss. Im Vergleich zum Freiland mit guten Gartenböden
sind die Erträge sogar um ca. 30% höher! Dies ist der schnellen Erwärmbarkeit des Substrats
im Frühjahr geschuldet, der leichten Durchwurzelbarkeit sowie der Freiheit von Krankheitserregern
und Samen unerwünschter Pflanzen.
Hier steht eine genaue Anleitung zum Bau eines Hochbeetes
Kräuterspirale
Ein Element des Naturgartens ist eine Kräuterspirale – und das mit gutem Grund: Gebaut aus Naturstein
aus der Region und bepflanzt mit heimischen oder mediteranen, trockenheitsverträglichen Pflanzen bietet
sie eine Fülle an Leben auf engstem Raum für Mensche, Tier und Pflanze .
Auf Grund der Anordnung der Pflanzen auch in der Höhe, lassen sich auf einer runden Fläche von etwa 2 m
Durchmesser problemlos bis zu 50 Pflanzen unterbringen. Sie eignet sich damit besonders für kleine Gärten.
Hier steht eine genaue Anleitung zum Bau einer Kräuterspirale
Wildbienen
Alle Wildbienenarten sind in Deutschland besonders geschützt. Wildbienen, so genannt, weil sie im Unterschied zu Honigbienen keinen Honig produzieren, können gezielt im
Garten gefördert werden. Ohne ihre Bestäubungsleistung und die anderer Blütenbesucher gäbe es kein Obst, kein Gemüse und kein
Beerenobst im Garten. Außerdem: Hummeln und einige andere Wildbienen fliegen im Unterschied zu der Honigbiene auch
bei tiefen Temperaturen unter 10 Grad. So bestäuben sie auch frühblühende Pflanzen. Informationen zum
Bau einer Wildbienenwand finden Sie hier.
Alte Techniken
Im Privatgarten lässt sich der Krach und Gestank fossil betriebener Geräte vermeiden.
Statt dessen stehen der Umgang mit Sense, Hacke, Spaten und Grabgabel im Mittelpunkt des Kuses.
Auch auf die
Produkte der modernen Gartenbranche wie Torf, Kompostbeschleuniger, mineralische Dünger,
Spritzmittel und fertig angezogene Pflanzen kann verzichtet werden. Statt dessen wird
mit Kompost eigener Dünger aufbereitet, der Boden mit Mulch verbessert und die Selbstvermehrung
sowie ein anderer Umgang mit der kranken Pflanze werden vermittelt.
Der Gundkurs
Der Kurs umfasst jährlich 11 Abendtermine und findet jeweils Dienstags von 17:30 bis 20 Uhr
im Biogarten der Ökostation im Seepark statt. Er findet auch bei Regen und Hitze
statt, entsprechende Kleidung ist ratsam. Der Grundkurs gliedert
sich in 4 Themenblöcke mit folgenden praktischen Arbeiten:
Der Boden
Welchen Boden haben wir und was ist damit gärtnerisch möglich? Den Humusgehalt und die
Humusqualität untersuchen wir durch eine Spatendiagnose. Die Bestimmung des pH Werts und
die fachgerechte Entnahme einer Bodenprobe sind Teil einer chemischen Untersuchung. Als
ergänzende Herangehensweise lernen wir die vorhandenen Zeigerpflanzen kennen. Den
KursteilnehmerInnen wird die Gelegenheit geboten, Boden aus ihrem eigenen Garten mitzubringen.
Weitere Themen sind die Verbesserung des Bodens unnd die dazugehörigen Bearbeitungsarten
und die entsprechenden Geräte.
links: Bodenproben aus den Gärten der KursteilnehmerInnen
rechts: Stecklingsvermehrung
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