Themen der Ökostation
Naturschutz in der Region Freiburg
In der Region Freiburg engagieren sich viele Menschen in den verschiedenen Naturschutzverbänden für den Erhalt der Artenvielfalt.
Im folgenden sind aktuelle Beispiele aus dem praktischen Artenschutz zusammengestellt. Im Anschluß daran finden Sie sowohl eine Liste
regionaler Naturschutzverbände und Institutionen als auch Ansprechpartner, die sich zu dem offenen Freiburger Netzwerk Artenvielfalt
zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk Artenvielfalt arrangiert seit 2002 den regionalen GEO-Tag der Artenvielfalt.
Schutz seltener Tiere in der Region Freiburg:
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Die Zaunammer
-Das Männchen trägt eine gelbe Maske-
Die Zaunammer ist bei Ebringen zu Hause / Nur noch 60 Brutpaare gibt es im ganzen Land
EBRINGEN. Die Artenvielfalt schwindet weltweit und auch in Deutschland kontinuierlich. Nach Angaben des Naturschutzbundes gelten von den 254 heimischen
Vogelarten nur 141 als ungefährdet. Ohne das Engagement unzähliger Naturschützer wären es wohl noch weniger. Sie pflegen Bachufer, bewahren Amphibien davor,
beim Queren von Straßen unter die Räder zu kommen, halten Tümpel offen, richten Nisthilfen ein und sichern Brutplätze.
"Ziep, ziep" klingt der Ruf aus dem dichten Gebüsch oberhalb des Ebringer Ortsteils Talhausen, wobei sich das zweite "ziep" lang streckt. Es könnte der
Ruf einer jungen Zaunammer sein. Felix Bergmann ist sich jedoch nicht ganz sicher. "Die Jungvögel der Sperlingsarten sind schwer voneinander zu unterscheiden",
erklärt der Biologe. Er ist Geschäftsführer des Naturschutzbundes (NABU) Südbaden und ausgewiesener Fachmann für die Zaunammer.
Nur 60 Brutpaare gibt es davon in Baden-Württemberg. Zu Hause ist die Zaunammer in der Markgräfler Vorbergzone zwischen Grenzach-Wyhlen und Freiburg-St. Georgen.
In der Roten Liste steht hinter Emberiza cirlus, wie die Zaunammer nach der zoologischen Nomenklatur heißt, eine Eins. Das heißt, sie ist stark gefährdet und
vom Aussterben bedroht. Zweifelsohne steht es schlecht um eine Vogelart, wenn ihr größtes Vorkommen nur 26 Paare zählt. Das befindet sich am Tüllinger Berg bei
Lörrach. Felix Bergmann kennt Reviere der Zaunammer. Hier weiterlesen
Foto: Zaunammer-Männchen
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Die Geburtshelferkröte
-Wo Männchen den Nachwuchs um die Beine binden und pflegen-
Zu Besuch bei den Letzten ihrer Art: Die Geburtshelferkröte findet fast nur noch im Glottertal geeignete Laichplätze
GLOTTERTAL. Erwin Reichenbach ist ein Mensch, der sich über die Begegnung mit Kröten freut, ganz besonders wenn es sich um ein Exemplar der seltenen Geburtshelferkröte handelt.
Seit 45 Jahren schaut der Landwirt danach, dass es den Vertreterinnen und Vertretern dieser Art auf seinem Hof gut geht. Schon Johann Peter Hebel hatte die Kröte gekannt.
Als "Möhnle" kommt sie in seinem Gedicht "Der Wächter in der Mitternacht" vor.
Es war in einer Frühjahrsnacht, Erwin Reichenbach war damals 17 Jahre alt und kam von einer Veranstaltung der Landjugend nach Hause. Da stand ein Motorrad auf der
Hofdurchfahrt und der Lichtkegel einer Taschenlampe zitterte über den Boden. Die hielt ein Zoologe in der Hand, der das Glottertäler Vorkommen der Geburtshelferkröten
erforschte. "Er hat eins der Tiere aufgenommen und hat es mir gezeigt" , erzählt Erwin Reichenbach. Die Kröten sind klein, erwachsene Tiere bringen es auf eine Länge
von sechs Zentimeter. Ihre Oberseite ist braun und mit kleinen rundlichen, teilweise rötlichen Warzen besetzt, die schmutzig-weiße Unterseite ist meist grau gefleckt.
Bis dahin hatte sich Erwin Reichenbach keine Gedanken gemacht über das Weh und Ach von Kröten, Fröschen, Unken oder Molchen und war sich auch nicht im Klaren darüber,
wie ausgesprochen wertvoll die Hofstelle seiner Familie im Oberglottertal unter ökologischen Gesichtspunkten einzustufen ist. Seit den 60er Jahren ist dieser Wert
sogar noch gestiegen. Denn die Zahl der Amphibien ist im ganzen Land rückläufig, und speziell im Glottertal ist die Geburtshelferkröte derzeit nur noch hier nachgewiesen.
Erwin Reichenbach jedenfalls hat in diesem Frühsommer die hellen "Üh & üh & üh" - Rufe der Tiere gehört, auch hat er ein Exemplar gesehen. Möglicherweise existieren im
Glottertal sonst noch einzelne Tiere, aber nur hier besteht eine Population, die sich stetig reproduziert. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Geburtshelferkröte, Wikimedia Commons
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Wildbienen
-Wilde Blüten für wilde Bienen und Hummeln-
Die Naturschutzgruppe Glottertal hilft Wildbienen
GLOTTERTAL. Es ist bemerkenswert wie schnell das geht. Erst vor vier Wochen hat Friedhelm Fischer von der Naturschutzgruppe Glottertal den zerlöcherten Hartholzblock an
der Wildblumenwiese am Waldemar-Koch-Weg angebracht. Und schon haben Wildbienen darin ihre Brut angelegt. Darum geht es Fischer und seinen Mitstreitern: Wildbienen und
Hummeln Raum geben, dass sie sich vermehren können. Weil ihre Populationen schwinden, stehen alle Bienenarten unter Naturschutz.
Der Grund ist die Intensivierung und Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion. Auf Ackerfluren dominiert der Mais, frühere allgegenwärtige Nektar- und
Pollenspender wie die Kornblume, die Kamille oder der Klatschmohn sind auf den Feldern nicht einmal mehr an den Wegrändern zu finden. Auch auf Wiesen ist natürliches
Bienenfutter rar geworden, denn die Landwirte mähen in der Regel vor der Blüte, wenn das Gras jung und saftig ist, um möglichst nährstoffreiches Silagefutter einlagern
zu können. Aus diesem Grund haben die Mitglieder der Naturschutzgruppe Glottertal am Waldemar-Koch-Weg schon vor vielen Jahren eine Wildblumenwiese angelegt und pflegen
sie regelmäßig. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Wildbiene an Salbei, Heinz Hauenstein, Ökostation
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Libellen
-Neuer Bewohner am Brunnengraben-
Die besonders geschützte Helm-Azurjungfer hat sich in Mengen angesiedelt / Biologe lobt Arbeit der freiwilligen Helfer
SCHALLSTADT-MENGEN. Ein neuer Bewohner kann am Naturlehrpfad Brunnengraben in Mengen begrüßt werden: die Helm-Azurjungfer. Diese seltene und in Europa besonders geschützte
Libelle hat sich — wie erst vor wenigen Wochen entdeckt wurde — am Brunnengraben angesiedelt und wohnt nun in direkter Nachbarschaft mit anderen Insekten, Vögeln und Pflanzen,
die das Gebiet am Ortsausgang von Mengen schon länger als ideale Heimat entdeckt haben.
Die Freude bei den Verantwortlichen über den Zuzug der Libelle ist natürlich groß. Schließlich zeigt sich durch die Ansiedelung von Tieren und Pflanzen, dass sich die
Arbeit am Brunnengraben gelohnt hat und auch weiterhin lohnt. Vor etwas mehr als einem Jahr war der Brunnengraben eröffnet worden. Immer wieder fanden in dieser Zeit Aktionen
statt: nicht nur engagierte Bürger wurden aktiv, pflanzten und mähten, sondern auch die Schüler der Alemannenschule waren eifrig bei der Sache, bauten Nistkästen und hängten
sie entlang des Brunnengrabens auf. Erst vor wenigen Tagen war eine Gruppe freiwilliger Helfer um Leonhard Siegwolf wieder am Brunnengraben tätig. Im vergangenen März wurden
fünf neue Lehrtafeln aufgestellt, die über die Flora und Fauna im Gebiet informieren. Wer also mehr über heimische Singvögel, Kopfweiden, Schmetterlinge, Streuobstwiesen — auf
solch einer endet der Weg entlang des Grabens — , und Hecken wissen will, kann dies auf den Schildern nachlesen. Auch die Libelle ist schon auf einer Tafeln vermerkt. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Helmazurjungfer, Bachpaten Freiburg
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Fledermäuse
-Der lautlose, nützliche Nachtjäger-
Auch im Elztal gibt es noch Populationen der unter Artenschutz stehenden Fledermäuse
WALDKIRCH. Fledermäuse sind in Europa wegen ungünstiger Umweltbedingungen und Einschränkungen des Lebensraums vom Aussterben bedroht und stehen deshalb unter strengem
Schutz. Der Nabu (Naturschutzbund Deutschland) und das Europäische Sekretariat für Fledermausschutz veranstalten jedes Jahr die "European Bat Night"
("Europäische Fledermausnacht" ), dieses Mal am 30./31. August. Dadurch soll Interesse für das Leben der possierlichen, lautlosen Nachtjäger geweckt werden.
Am diesjährigen Aktionswochenende finden vielerorts in Deutschland Veranstaltungen statt.
Was die Region "in Sachen Fledermaus" bietet und wie eine der ansässigen, seltenen Arten, das "Große Mausohr" , hier lebt, erzählt der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Fledermausschutz Baden-Württemberg, Edmund Hensle (Freiburg) beim Gespräch im Pfarramt von St. Margarethen. Seit vielen Jahren beherbergt der große
Speicher überm Kirchenschiff eine, so Hensle, "stabile Population von rund 150 Fledermäusen der Art Großes Mausohr" . Die sich sogar ganz aus der Nähe betrachten lässt,
sofern der Besucher schwindelfrei ist. Denn für direkten Augenkontakt mit den kleinen Nachtfliegern geht’s hoch hinauf: Über steile, schmale Leitern und Zwischenlaufstege
erreicht man die Schlafplätze am Dachgebälk. Dort hängen etliche Weibchen und einige Junge in einer Gruppe. "Das sind die Wochenstuben" , so Hensle, "dort sammeln sich
die Weibchen zum Gebären und zur Aufzucht des Nachwuchses". Hier weiterlesen
Fotonachweis: Fledermaus, Wikimedia Commons
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-Wiedehopf fühlt sich am Tuniberg zu Hause-
Zu Besuch bei den Letzten seiner Art: Der Wiedehopf brütet seit 2006 wieder am Tuniberg / Franz Nagel aus Opfingen bemühte sich Jahrelang um Brutplätze
Der Wiedehopf
MERDINGEN/GOTTENHEIM. Diese Geschichte ist fast zu schön, um wahr zu sein. 17 Jahre lang hatte sich Franz Nagel aus Freiburg-Opfingen um Nistkästen für den Wiedehopf gekümmert.
Am 3. Juni 2006 war es dann endlich so weit. An jenem Tag hat er auf Merdinger Gemarkung ein Weibchen dieser seltenen Vogelart gesichtet, vier Tage später zählte er
sechs Eier im Nistkasten. Auch in Gottenheim waren damals junge Wiedehopfe zur Welt gekommen.
Im Vorjahr und in diesem Jahr sind wiederum an beiden Orten Jungvögel geschlüpft. Wo das genau stattgefunden hat, bleibt jedoch geheim. Denn der Wiedehopf zählt zu den
seltensten Vögeln Baden-Württembergs. Nach Rote-Liste-Kriterien gilt für ihn die höchste Gefährdungsstufe "vom Aussterben bedroht" . Ohne das Engagement von Leuten wie
Franz Nagel wäre das dem Wiedehopf auch passiert. Nahe dran war die Gattung bereits. 1990 wurden in Südbaden noch 15 Brutpaare gezählt, am Kaiserstuhl existierten damals fünf,
am Tuniberg war er ganz verschwunden. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Wiedehopf, Wikimedia Commons
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Der Dohlenkrebs
-Dohlenkrebse kommen nur noch sehr selten vor-
Zu Besuch bei den Letzten ihrer Art: Im Zartener Becken wurde vor wenigen Jahren eine besonders gefährdete Krebsart entdeckt
OBERRIED/FREIBURG. Die Begeisterung von Regina Biss für Flusskrebse wird verständlich, wenn man weiß, dass sie selbst ein Vorkommen dieser
Tiere entdeckt hat. Das war im Sommer 1995. Damals hatte die Biologin im Auftrag des Regierungspräsidiums, bei dem sie heute selbst beschäftigt ist, in Oberried die Tiergesellschaften
in der Brugga untersucht. Ihre Arbeit war die Grundlage für ein Gewässerentwicklungskonzept. Dabei wurde die Vermutung widerlegt, dass Steinkrebse in dem Fluss leben, der vom
Schauinsland herabkommt und auf der Höhe von Freiburg-Kappel in die Dreisam mündet. Regina Biss hat jedoch Dohlenkrebse gefunden. In Fachkreisen galt das als kleine Sensation,
denn die Tiere sind extrem selten.
Und das kam so: Regina Biss hatte zunächst einige Exemplare in der Brugga identifiziert. Das wunderte sie. "Eigentlich hätten die Tiere da gar nicht vorkommen können, denn dieser
Fluss fließt viel zu schnell. Dohlenkrebse bevorzugen ruhige Gewässer. Die Panzer der Krebse waren denn auch ziemlich lädiert" , erzählt sie. Bestätigt sah sie letztlich ihren Gedanken,
dass die Krebse aus einem Seitenbach eingedriftet waren. Der hat sich dann auch als eigentliche Lebensstätte einer bemerkenswert großen Population herausgestellt. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Dohlenkrebs, Wikimedia Commons
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Hornissen
-Nur keinen Horror vor Hornissen-
Als vermeintliche Kampfgeschwader sorgen sie oft für Panik an der Kaffeetafel — zu Unrecht, sagt der Umweltbeauftragte
LAHR. Fünf Wespenstiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd, sagt der Volksmund — und irrt gewaltig. Ja, schmerzhaft sind sie, die Stiche von Bienen, Wespen oder Hornissen.
Normalerweise reiche es aber, den Stachel mit einer Pinzette zu entfernen; eine Zwiebel, Eis oder Zitrone auf die Einstichstelle gelegt, linderten den Schmerz, sagt der Umweltbeauftragte der Stadt Lahr, Manfred Kaiser.
Gefährlich kann es nur werden, wenn Kleinkinder oder Allergiker gestochen werden oder bei einem Stich in die Mundhöhle. "Dann sollte man den Arzt aufsuchen oder — bei einem allergischen Schock — den Rettungsdienst rufen" , so Kaiser.
Etwa zwei bis vier Prozent der Menschen bilden nach mehreren Stichen eine Insektengiftallergie aus, die in seltenen Fällen heftig verlaufen kann. Solche Allergiker sollten daher in der "Flugsaison"
stets ein Gegenmittel mit sich tragen. Der Umweltbeauftragte der Stadt Lahr relativiert jedoch: "Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Wespenstich an einem allergischen Schock zu sterben, ist ähnlich gering wie die, von
einem Blitz tödlich getroffen zu werden." Warum lösen dann die gelb-schwarzen Brummer häufig Panik aus? Hier weiterlesen
Fotonachweis: Hornisse, Wikimedia Commons
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Falter
-Ohne Not wandern Falter nicht ab
NABU-Schmetterlingswanderung mit Jürgen Hensle aus dem Kaiserstuhl / Insekten tummeln sich am Sommerflieder
ÜHLINGEN-BIRKENDORF. Am Eingang zum Nabu-Zentrum in Birkendorf steht ein großer, violett blühender Sommerflieder, der auch Schmetterlingsflieder
genannt wird. Grund für seine Attraktivität für blütenbesuchende Insekten ist nicht alleine sein betörender Geruch. Ein weiß blühender Strauch
ganz in der Nähe duftete genauso, blieb aber von den Schmetterlingen gänzlich unbeachtet. Es ist die violette Farbe, die das Insektenauge am besten wahrnimmt und
Grund dafür, dass sich auf diesem Strauch so viele Schmetterlinge tummelten.
Zuoberst saßen drei Kaisermäntel, zwei davon im typischen braun der Perlmuttfalter, zu denen eben auch der Kaisermantel gehört. Eines der Weibchen jedoch in einer seltenen
olivgrauen Farbvariante, Form valesina genannt. Die beiden Weibchen werden noch in diesem Sommer im angrenzenden Wald ihre Eier ablegen. Jedoch nicht an Veilchen,
die Nahrungspflanze der Raupen, sondern in Rindenrisse daneben stehender Bäume, bis hinauf in die Krone. Die winzigen Raupen müssen sich dann im Frühjahr auf den Weg an den Waldboden
machen und dort nach Veilchen suchen. Bis sie diese gefunden haben, dient ihnen als Wegzehrung nur die eigene Eischale, die sie gleich nach dem Schlupf auffressen. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Diestelfalter von W. Schoen freigegeben
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Gelbbauchunken
-Ein Paradies für Gelbbauchunken-
In der ehemaligen Lehmgrube entstehen neue Laichgewässer
EMMENDINGEN. Schön ist es hier oben hoch über der Stadt. Das finden auch die Gelbbauchunken, die auf dem Gelände der Firma Bareg in Windenreute ebenso zu Hause sind wie im Hornwald und auf der Hochburg.
Hier wird freilich viel für sie getan: Zahlreiche kleine Tümpel, die liebste Heimat der auffällig gefärbten Tiere, bieten ihnen Lebensraum. Am Mittwoch halfen die Kinder des Schulkinderhauses, weitere Laichgewäser
für die Gelbbauchunke anzulegen.
Die Aktion fand im Rahmen des 111-Arten-Korbs statt. Das ist ein Programm des Landes, das parallel zur Biodiversitätskonferenz der Unesco aufgelegt wurde und dem Erhalt der Artenvielfalt dient,
erklärt Angelika Schwarz-Marstaller vom Regierungspräsidium Freiburg. Zu den ausgewählten Tieren zählt die Gelbbauchunke. Deren Bestände werden immer geringer, weil es immer weniger Mini-Tümpel gibt,
die diese Unke zum Leben braucht. Es ist aber leicht, etwas für sie zu tun: "Sie braucht kleine Gewässer, denn sie mag keine anderen Arten, die nur ihren Nachwuchs wegputzen würden" , erklärt Klemens Fritz vom Landratsamt.
Er begleitet das Projekt bei der Bareg von der fachlichen Seite her. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Gelbbauchunke, Wikimedia Commons
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Der Bienenfresser
-Bienenfresser will heimisch werden-
Seltener Vogel in Ettenheim / Bruthöhlen wurden zerstört
ETTENHEIM. Für Ornithologen ist es eine Sensation gewesen, als vor einigen Jahren am Kaiserstuhl Bienenfresser gesichtet wurden, Vögel, die sich sonst eher in tropischen oder subtropischen Breiten zu Hause fühlen.
Auch in Ettenheim hat sich nun eine kleine Bienenfresser-Kolonie angesiedelt, doch die Bruthöhlen der geschützten Vögel wurden zerstört. Das hat Vogel- und Naturliebhaber empört und ließ die Naturschutzbehörde einschreiten.
Die Brutkolonie am Kaiserstuhl wird streng behütet: In der Brutzeit werden sogar Wege gesperrt, um die bunt schillernden Vögel nicht bei der Aufzucht zu stören. In Ettenheim dagegen werden die Vögel "rigoros bekämpft" ,
sagt Thomas Ullrich, Ortsverein-Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu). "Nicht etwa von einem hier ansässigen Imker, welcher um seine fleißigen Bienen bangt — nein, ausgerechnet ein uneinsichtiger Winzer fürchtet um seine Trauben" ,
berichtet Ullrich. Die Brutröhren, welche die Ettenheimer Bienenfresser in eine Lößwand gegraben hatten, habe der Winzer vom anliegenden Weinberg schlicht mit Steinen zugestopft. Der Nabu erstattete daraufhin Anzeige bei der
Naturschutzbehörde des Landratsamtes in Offenburg. Hier weiterlesen
Fotonachweis: Bienenfresser, Wikimedia Commons
Eine Liste regionaler Naturschutzverbände und Institutionen finden Sie hier.
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