Aktuell البرنامج المشاريع الفصل الأخضر المواضيع إرشادات الاتصال عنا روابط

Tipps & Beratung

Amphibien

Die Erarbeitung und Verffentlichung der Reihe "Tipps und Beratung zu Naturschutzthemen" wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wrttemberg gefrdert.

Wer im Frhjahr einen Abendspaziergang durch die Wiesen und an Teichen entlang macht, dem wird er vor allem wegen des Froschkonzerts in Erinnerung bleiben. Hier finden Sie einige Tipps und Informationen rund um das Thema heimische Amphibien. Wenn Sie nach der Lektre dieser Seite weitere Fragen haben, knnen Sie uns telefonisch unter der Nummer 0761-892333 erreichen oder vorbeischauen! In der kostation bekommen sie auerdem Beratung zum Thema (Frosch)Teichbau und naturnahe Gartengestaltung.

Der unten stehende Infotext gliedert sich in folgende inhaltliche Abschnitte:
teichfrosch

Bild: Teichfrosch, Bildquelle: Gnter H. Stanjek

Zur Biologie

Entwicklungsgeschichtlich stehen Amphibien zwischen den Fischen und den Landwirbeltieren. Im Gegensatz zu den Reptilien, die Schuppen tragen, haben Amphibien eine nackte, feuchte Haut. Auf Grund ihres unterschiedlichen Aussehens unterscheidet man zwischen Froschlurchen (Frsche, Krten und Unken) und den Schwanzlurchen (Molchen und Salamander). Die Amphibia, von griechisch: amphi = doppel, bios = lebig, sind whrend ihrer ersten Lebensphase ausschlielich im Wasser und besiedeln nach der Metamorphose auch das Land. Nach 2-4 Monaten im Wasser bilden sich, durch Hormonsteuerung ausgelst, Kiemen und Schwanz (bei den Froschlurchen) zurck, und Lungen und Beine werden ausgebildet. Die adulten, d.h. erwachsenen Amphibien atmen jetzt Luft und knnen sich an Land fortbewegen. Sie verbringen jedoch noch groe Teile ihres Lebens im Wasser und besonders die Fortpflanzung findet im Wasser statt. Wobei die Erdkrte und der Grasfrosch jedes Jahr in denselben Teich zurckkehren, whrend die Krte mit der erstbesten Pftze vorliebt nimmt. Weiter variiert auch, ob eine Art regelmig in ihr angestammtes Laichbiotop zurckkehrt oder ob alle Individuen einer Art zur selben Zeit die Laichgewsser aufsuchen. Amphibien sind wechselwarm, was bedeutet, dass sich ihre Krpertemperatur der Umgebungstemperatur angleicht. Dies hat dazu gefhrt, dass einige Arten als berwinterungsstrategie die Winterstarre entwickelt haben.

Beobachtung

Amphibien lassen sich whrend der Laichzeit bzw. der Wanderung zu ihrem Laichbiotop gut beobachten. Hier finden Sie fr einige Arten Zeit- und Ortsangaben, um auf Ihrer Expedition mglichst erfolgreich zu sein: Die Grasfrsche (sie gehren zu den Echten Frschen) haben ein sehr gut entwickeltes Zeit-Raum-System. Dies sorgt dafr, dass sie im Mrz innerhalb weniger Tage zu hunderten an greren Weihern auftauchen. In demselben Laichbiotop sieht man auch die Erdkrten ( lateinisch: Bufo bufo). Bei diesen beiden Arten kommt es zu Massenwanderungen. Die Erdkrten erreichen die Weiher oft einige Tage vor den Grasfrschen. Sollten sie einen Frosch in einem Fischteich ersphen, so knnen sie fast sicher sein, es mit einer Erdkrte zutun zu haben. Bei uns sind sie die einzige Art, deren Kaulquappen den Fischen auf Grund eingelagerter Bitterstoffe nicht zum Opfer fallen. Ansonsten verstecken sie sich tagsber in Spalten oder selbst gegrabenen Lchern.

Bergmolch

Bergmolch

Besondere Kennzeichen: Sein besonderes Kennzeichen ist die leuchtend orangerote Bauchseite - auch beim Weibchen. Der Rcken ist blau-schwarz marmoriert und in der Paarungszeit hat das Mnnchen einen schwarz/gelb gefleckten Rckenkamm. Er wird ca. 10 - 12 cm gro und ist somit der kleinste einheimische Molch. Er kann bis zu 25 Jahre alt werden.

Lebensraum: Der Bergmolch gehrt zu den Arten, die Sie mit etwas Glck auch in Ihrem Gartenteich antreffen knnen. In der freien Natur ist er ab Anfang Mrz in sehr schattigen, stillen Gewssern zu beobachten. Er kommt in fast ganz Europa vor. Er liebt stehendes aber auch flieendes Gewsser, besonders in bewaldetem Hgelland oder Gebirge. Auerhalb der Fortpflanzungszeit versteckt sich der erwachsene Bergmolch an feuchten Orten am Land.

Nahrung: Die Molche fressen kleine Insekten und deren Larven sowie Wrmer und auch Nacktschnecken stehen auf seinem Speiseplan. Besonders gerne geht er nachts auf die Jagt. Die Larven der Molche leben auch ruberisch und ernhren sich von z.B. von kleinen Wasserflhen und Insektenlarven.

Atmung: Der erwachsene Molch besitzt Lungen und muss deshalb alle paar Minuten an die wasseroberflche zum Luftholen kommen. Seine Larven haben kleine Auenkiemen am Kopf und knnen deshalb wie die Fische unter Wasser atmen.

Fortpflanzung: Die Mnnchen haben ein besonders farbenprchtiges Hochzeitskleid. Zur Paarungszeit (Februar bis Mai) trgt das Mnnchen einen ungezackten, niedrigen Rckenkamm. Er ist hellgelb und schwarz quergebndert. Nach einem ausgedehnten Balzspiel und der bernahme von Samenpaketen von den Mnnchen, legen die Weibchen ca. 100-300 Eier einzeln an Wasserpflanzen ab. Die Umwandlung (Metamorphose) erfolgt in einem Alter von 2-4 Monaten. Dann verlassen auch sie das Wasser, in kalten Gegenden oder Hochlagen erst im nchsten Frhjahr

Gelbbauchunke

Gelbbauchunke

Gelbbauchunke

Die Bestnde aller Unken sind europaweit bedroht. Vor allem der Verlust an Laichgewssern durch Bebauung, Entwsserungsmanahmen und das Zuwachsen mit Gebschen hat in den letzten 30 Jahren zu einem dramatischen Rckgang der Bestnde gefhrt.Aber es gibt Hoffnung. Dem besonderen Schutz der Art durch die Fauna-Flora-Habitat-(FFH)-Richtlinie der Europischen Union ist es zu verdanken, dass sich Naturschutz und Politik nun verstrkt und europaweit der Gelbbauchunke annehmen. Die Gelbbauchunke lsst sich in kleinsten Gewssern, wie Tmpeln oder Reifenspuren, die sie zwischen Mai und Juni aufsucht, beobachten. Es sind kleine gedrungene, maximal 5 cm groe Tiere. Die Oberseite ist mit olivgrnen Warzen bedeckt, der Bauch ist schwarz mit hellgelben Flecken. Die Pupille hat die fr Unken typische herzfrmige Form. In der Ruhestellung treibt die Unke mit ausgestreckten Beinen an der Oberflche, verschwindet aber im Schlamm, wenn sie Gefahr versprt. Als Pionierart besiedelt sie auch zeitweise trockenfallende Kleinstgewsser im Bereich der naturnahen Bach- und Flussauen. In der fr Gelbbauchunken typischen Art halten die Mnnchen die Weibchen vor den Hinterbeinen und nicht wie die Grasfrsche hinter den Vorderbeinen. Ein aktuelles Beispiel fr ein regionales Schutzprojekt finden Sie hier agn-freiburg

Laubfrosch

laubfrosch

Der Laubfrosch wird nur ca. 6 cm gro, bis zu 9 Gramm schwer und gehrt deshalb zu den kleinsten einheimischen Frschen. Normalerweise ist er grn, doch es gibt vereinzelt auch blaue Frsche. Der Name weist auf die Lebensweise hin: Als erwachsene Tiere halten sie sich zur Nahrungssuche und zum Sonnen im Bltterwerk von Struchern (z.B. Brombeeren) und Bschen auf. Hecken stellen typische Sommerlebensrume dar. Ausgewachsene Frsche ernhren sich von Insekten und Spinnen, wobei Fluginsekten z.T. im Sprung erbeutet werden. Fr ihre Vermehrung suchen sie im Frhjahr vollbesonnte, sich schnell erwrmende Flachgewsser auf. Ein paarungsbereites Mnnchen ist nicht zu berhren. Die prchtige Schallblase blst es bis auf die dreifache Gre seines Kopfumfanges auf und ruft aus Leibeskrften. Nach der Paarung legt das Weibchen 150 bis 300 Eier als Laichklumpen an Wasserpflanzen ab. Gegen Herbstende suchen die Laubfrsche frostsichere berwinterungsquartiere in Erdhhlen oder Laubhaufen auf. Dort fallen sie in die Winterstarre. In den Rheinauen am Taubergiessen sind die selten gewordenen Laubfrsche noch regelmig zu hren und zu beobachten.

Feuersalamander

Feuersalamander

Zu den schwerer zu beobachtenden Arten gehrt der Feuersalamander. Er ist zwar weit verbreitet - bis jenseits der Grenze zu Asien hin aber ein besonders nachtaktives Tier. Wenn sie Glck haben, zeigt er sich bei Regenwetter in feuchten Buchenwldern, in der Nhe von Fliegewssern. Die Larven des Feuersalamanders sind fast ganzjhrig, schwerpunktmig von Mrz bis September, in Quellbchen nachzuweisen. Jungtiere und ausgewachsene Feuersalamander sind im Frhjahr bereits von Februar an zu finden. Laubwaldgebiete vor allem in Bachnhe, aber auch Wiesen und Grten in Waldnhe zhlen zum Jahreslebensraum. Tagsber halten sich die Feuersalamander unter Steinen und Altholz oder Kleinsugerbauten verborgen. An regnerischen Tagen sind sie manchmal auch tagsber anzutreffen, ansonsten knnen abendliche Exkursionen lohnend sein. Im Bergland sind Feuersalamander auch in den feuchten und gleichmig temperierten Stollen regelmige berwinterer.

Verhalten

Im Allgemeinen sind Amphibien eher etwas lichtscheue Tiere. So verstecken sie sich unter Steinen, in Felsspalten, unter Todholz oder im Wurzelbereich von Bumen. Zum Ablaichen suchen sie ihren Laichplatz auf, wobei die Erdkrte und der Grasfrosch sehr ortstreu sind, whrend die Gelbbauchunke ihre Gewsser bei Austrocknen oder Pflanzenbewuchs rasch wechselt. Die Geburtshelferkrten betreiben Brutpflege. Nach der Paarung an Land wickelt sich das Mnnchen die Laichschnre um die Hinterbeine. Es trgt sie drei, oder bei ungnstiger Witterung sogar sechs Wochen mit sich herum. Das Mnnchen lebt whrenddessen versteckt und sucht bei Schlupfbereitschaft der Larven ein Gewsser auf.

Fortpflanzung

Alle Amphibien sind zur Fortpflanzung obligatorisch auf das Wasser angewiesen. Bei den Krten und Frschen besteigt das kleinere Mnnchen das Weibchen und hlt sich mit seinen Vorderbeinen in dessen Achselhhlen fest. Lautes Quaken begleitet die Paarung. Bei den Molchen hingegen findet ein Paarungstanz statt: Mnnchen und Weibchen stehen sich Kopf an Kopf gegenber und fchern sich mit den Schwnzen Duftstoffe bzw. die Eier zu. Das Weibchen nimmt sie dann in ihren Unterlaub (genauer in die sogenannte Kloake) auf.

Der Laich (Eier)

Die Beschaffenheit des Laiches sagt etwas ber die Gattung aus: Im Krtenlaich sind die Eier, wie Perlen einer Kette zu einer Schnurr vereinigt. Bei Frsche sind die Eier zu Laichklumpen verklebt. Einzelne Eier stammen von der Gelbbauchunke, bzw. vom Molch, sofern sie unter Wasser zwischen eingeknickten Blttern liegen.

Nahrung

Amphibien sind Fleischfresser. Sie ernhren sich von verschiedensten Insekten und deren Larven. Die Erdkrte frisst auerdem auch Schnecken. So kann jeder froh sein, der die Erdkrte in seinem Garten findet, da sie ihn von Schnecken befreit.

Gefhrdung

Eine groe Bedrohung stellt das gut ausgebaute Straennetz dar. Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen Amphibien berfahren. Weitere Risiken birgt die Zerstrung der Landschaft durch Besiedlung, Industrie und Landwirtschaft. Aber auch schon Aufforstung von Nadelwldern oder Wegbegradigungen im Wald sind Ursache genug, um in Kleinstgewssern laichenden Arten den Lebensraum zu nehmen. Die Gewsserbelastung durch Chemikalien fhrt bei Larven verschiedener Arten zu Missbildungen und Insektizide und Pflanzenschutzmittel nehmen ihnen die Nahrungsgrundlage.

Umsetzen

Da einige Arten extrem ortstreu sind sollte man weder den Laich, die Kaulquappen noch die erwachsenen Tiere umsetzten. Wichtig zu erwhnen ist daher, dass die Entnahme von Kaulquappen aus einem Gewsser durch das Naturschutzgesetz verboten ist. Mit etwas Zeit werden sich aber einige Amphibien ohne Umsetzmanahmen auch in neu angelegten Gartenteichen ansiedeln! Dies kann zum Beispiel durch Enten passieren, an deren Fen Laich klebt oder die Tiere wandern selbstndig ein.

Amphibienschutz

Grasfrosch

Alle Amphibien stehen in Deutschland unter dem Schutz des Naturschutzgesetzes. Sie drfen deshalb auch nicht gefangen werden. Sie knnen in Ihrem Garten allerdings selbst zum Erhalt einiger dieser Arten beitragen, indem Sie einen mglichst naturbelassenen, kleinen Teich oder Tmpel anlegen. Hierbei muss Zweierlei beachtet werden: Erstens sollte der Teich tief genug sein, damit er im Winter nicht bis zum Boden zufriert. Dabei ist eine Mindesttiefe von 150 cm angemessen. Die Uferbereiche sollten zudem mit ausgeprgte Flachwasserzonen gestaltet werden um besonders als Lebensraum fr Insektenlarven und anderen kleinen Wassertieren dienen zu knnen. Zweitens sollten keine Fische eingesetzt werden. Die meisten Fischarten sind natrliche Fressfeinde von Amphibien da sie sich unter anderem von deren Laich ernhren.

Krtenaktionen Ansprechpartner

In Deutschland werden jhrlich 2000-3000 Amphibienschutzzune aufgebaut. Wenn Sie sich selbst engagieren mchten, finden Sie hier regionale Ansprechpartner.

Ansprechpartner in der Region Freiburg:

1. AG Naturschutz im BLNN: Georg Illgenfritz, Tel: 01795073643, E-Mail: info@agn-freiburg.de

2. NABU Freiburg: Friederike Strauss, Tel.: 0761-2921711; E-Mail: strauss-f@gmx.de
(Krtenzaun am Waldsee)

3. Naturschutzgruppe Gottertal: Herr Fischer, Tel 0761-201-6125 (d), 07684-795 (p). Standort: im Oberglottertal, Geschwendersge an der L112 nach St. Peter

4. BUND Kreisverband Emmendingen: Anja Rappe, Tel: 07641-935672 oder Klement Fritz, Tel: 07641-451-475, E-Mail: k.fritz@landkreis-emmendingen.de
Standort z.B. im Emmendingen-Maleck

5. BUND-Ortsgruppe Waldkirch: Edwin Roth, Merklin Str. 10, 79183 Waldkirch, Tel: 07681-492082, E-Mail: edwin_roth@web.de

6. BUND-Ortsgruppe Oberes Elztal: Gerhard Vlker, Elzstr. 6, 79215 Elzach, Tel: 07682-267, mail: gerhard.voelker@bund.de

7. AK Naturschutz im BUND-Regionalverband Sdl. Oberrhein in Freiburg: Adrian Schutzbach und Markus Steidl, Tel 0761-30383. Standort: Freiburg-Kappel

Weitere Ansprechpartner finden Sie auch in den jeweiligen BUND-Ortsgruppen. Kontaktadressen finden sie hier: bund-freiburg.

Interessante Amphibienlinks finden Sie hier