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Jugendbegleiter: Neue Dimension in der Ganztagesbetreuung

"Bildung, Betreuung und Erziehung liegen in der Verantwortung der ganzen Gesellschaft"

Qualifizierte ehrenamtlich Ttige werden in die Schularbeit integriert

Die qualifizierte Arbeit ehrenamtlich Ttiger aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wird knftig nach einem Beschluss des Ministerrats vom 19. Dezember mit dem Programm "Jugendbegleiter" in die schulische Ganztagsbetreuung integriert. "Bildung, Betreuung und Erziehung sind nicht nur Aufgaben der Eltern und der Schule, sondern liegen in der Verantwortung der ganzen Gesellschaft. Die Schulen sollen deshalb fr die Mitarbeit auerschulischer Partner und ehrenamtlich Ttiger strker als bisher geffnet werden. Dazu soll die Arbeit der hauptamtlich ttigen Lehrerinnen und Lehrer durch das qualifizierte Ehrenamt unter anderem aus Vereinen, Verbnden oder Kirchen untersttzt werden", erklrten Ministerprsident Gnther H. Oettinger und Kultusminister Helmut Rau am 20. Dezember in Stuttgart. Im Endausbau werden dafr pro Jahr bis zu 40 Millionen Euro vom Land zur Verfgung gestellt.

Wertvoller Beitrag zum Kinderland Baden-Wrttemberg

Jugendbegleiter knnten ihre Fhigkeiten und Kenntnisse - gegebenenfalls nach entsprechender Schulung und Qualifizierung - in den Betreuungsangeboten der Grundschulen und der weiterfhrenden allgemein bildenden Schulen bis Klasse 10 einsetzen. "Die Jugendbegleiter werden uns dabei helfen, eine ganzttige Betreuung zu sichern. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Kinderland Baden-Wrttemberg. Mit ihrer Persnlichkeit, ihrer Lebenserfahrung und ihrer Professionalitt werden sie Kinder und Jugendliche in den unterschiedlichsten Sparten untersttzen, frdern und begleiten. Darber hinaus bilden sie eine Brcke von der Schule zu einem breiten gesellschaftlichen Umfeld", sagte der Ministerprsident. Besonders geeignet seien dafr pdagogisch qualifizierte Personen wie bungsleiter, Jugendgruppenleiter, Musikschulpdagogen und Fachleute aus der Wirtschaft. Ich sehe im Jugendbegleiter auch eine Chance, die Schul- und Arbeitswelt zuknftig strker zu vernetzen. Handwerksmeister, Unternehmer oder Betriebsrte sind bestens dafr geeignet, jungen Menschen Eindrcke aus der Arbeitswelt zu vermitteln und sie dafr zu interessieren, hob Ministerprsident Oettinger hervor.

Individuelles Angebot vor Ort

Der Kreativitt seien keine Grenzen gesetzt, sagte Minister Rau. Die Initiativen knnten von Schulsportaktionen, Schulbands, musikalischen und knstlerischen Projekten, Theaterproben und -auffhrungen ber Wirtschafts- Umwelt und Naturschutzprojekte, soziale Aktivitten bis zur interkulturellen Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund reichen. Wichtige Elemente knnten auch die Haus-aufgabenbetreuung und die Untersttzung beispielsweise whrend der Mittagspause sein. "Jugendbegleitung ist kein starres, von oben aufgesetztes Programm, sondern ein individuell zu entwickelndes Angebot vor Ort an jeder einzelnen Schule, das von allen am Schulleben Beteiligten mageschneidert erarbeitet wird", unterstrich Minister Rau.

Planungssicherheit gewhrleistet

Fr die teilnehmenden Schulen werde ein Budget zur Verfgung stehen, dessen Basis Landesmittel bilden, erluterte der Minister. Eine Aufstockung des Schulbudgets durch die Kommunen und durch Sponsoren sei seitens des Landes erwnscht. Planungssicherheit werde dadurch gewhrleistet, dass sich die Jugendbegleiter fr mindestens ein Schulhalbjahr zur Zusammenarbeit verpflichten. Zur Umsetzung des Programms solle an jeder Schule eine Planungs- und Koordinierungsgruppe mit allen Interessierten eingesetzt werden. Diese solle entlang des Schulprofils Vorschlge fr inhaltliche Angebote, geeignete Jugendbegleiter und Raumnutzung erarbeiten. Auf Landesebene werde ein eigens dafr eingerichtetes Gremium die Umsetzung koordinieren, auch in Fragen der Qualifizierung und der Evaluation. In dieser Gruppe wrden Vertreter der wichtigsten Verbnde und Institutionen sowie des Kultus- und Sozialministeriums mitarbeiten.

Rahmenvereinbarung mit interessierten Organisationen

Das Programm "Jugendbegleiter" wird von den kommunalen Landesverbnden und vielen Organisationen (wie zum Beispiel Landessportverband, Musikverbnde, Landesverband der Musikschulen, Kirchen, Wirtschaftsorganisationen, Umwelt- und Naturschutzverbnde, soziale Verbnde einschlielich der Rettungsdienste) mitgetragen und untersttzt. Mit den interessierten Organisationen soll in wenigen Wochen eine Rahmenvereinbarung geschlossen werden, die fr Beitritte weiterer Organisationen offen bleibt. Die Modellphase beginnt im Februar 2006. Zur Einstiegsfinanzierung des Programms stehen fr 2006 eine Millionen Euro zur Verfgung, davon etwa 700.000 Euro fr die Schulbudgets und rund 300.000 Euro fr Entwicklungs- und Qualifizierungsmanahmen. Die Ergebnisse der Projekte werden evaluiert. Sptestens zum 1. August 2010 soll das Jugendbegleiter-Programm im Alltag der Ganztagesschulen verankert sein.

Quelle

Staatsministerium vom 22.12.2005