Peruaner aus San Jeronimo suchen Klimapartnerschaft mit Freiburg
News vom 31.10.2019
Bis Samstag informieren sich 14 Gäste aus San Jeronimo (Peru) über Umweltpolitik und Ökoprojekte in Freiburg. Am 30.10. besuchten Sie am Nachmittag die Ökostation zu einer Diskussionsrunde und zum Erfahrungsaustausch.
Bis Samstag informieren sich 14 Gäste aus Peru über Umweltpolitik und ökologische Projekte und Einrichtiungen in Freiburg. Auf ihrem Programm stehen unter anderem die Ökostation, das Umweltschutzamt und das Vorzeigequartier Vauban. Sie stammen aus der Provinz La Convención und dem Bezirk San Jeronimo in der Region Cusco. Gemeinsam mit ehrenamtlich Engagierten Mitstreitern in Freiburg planen sie eine Klimapartnerschaft. Am Montagabend empfing sie Baubürgermeister Martin Haag in der Gerichtslaube.
Drei Mitglieder der Delegation erzählten, warum sie die globale Klimakrise beunruhigt, und weshalb ihnen die Reise nach Freiburg wichtig sei: Hernan De La Torre Duenas ist Bürgermeister von La Convencion – dort gebe es rund 200.000 Menschen, viel Regenwald und etwas Hochland, sagt er. Angebaut würden vor allem Kaffee, Kakao, Tee und Zitrusfrüchte. Die Region gehöre zum Amazonasgebiet und sei sehr besorgt wegen der Zunahme der Waldbrände. Außerdem werde die Gletscherschmelze in den Bergen zu Wasserknappheit führen. Umso mehr Hoffnung setzt Edith Quirquihuana Zavala, stellvertretende Bürgermeisterin in San Jeronimo und die einzige Frau der Delegation, auf das Projekt Klimapartnerschaft. Alle Kommunen stünden bei der Klimapolitik in der Verantwortung, betont sie, und Freiburg setze in der Umweltpolitik seit langem Maßstäbe.
In ihrer Region gehe es vor allem darum, die Feuchtgebiete zu retten, die Abfallwirtschaft zu verbessern und mehr ökologisches Bewusstsein in der Bevölkerung zu verankern. Ihr Traum sei es, San Jeronimo zu einem Öko-Vorbild zu machen, so wie es Freiburg bereits sei. Auch Manuel Antonio Canto Saenz, der Vizepräsident der Universidad Nacional Intercultural de Quillabamba, freut sich auf die Kontakte mit Freiburg. Seine Universität lege Wert auf Soziales, Interkulturalität und ökologische Nachhaltigkeit, sagt er.
Wenn es nach den Initiatoren der geplanten Klimapartnerschaft gegangen wäre, wäre auch eine weiter gefasste Städtepartnerschaft in Frage gekommen, doch nach einer Anfrage an Freiburg habe die Stadtverwaltung sich für die Klimapartnerschaft entschieden, erzählt Getsiva Cayo Durand. Sie stammt aus San Jeronimo, lebt seit vier Jahren in Freiburg, ist Historikerin und eine der Engagierten, mit denen alles anfing. Unter anderem gehörte auch ein Peruaner dazu, der in Freiburg gearbeitet hat – und dann sind da einige Freiburger Gruppen, die mit im Boot sind, vor allem die bundesweit aktive Infostelle Peru mit Sitz in Freiburg und deren Geschäftsführerin Annette Brox.
Am Ende der Woche hoffen sie, mit den Gästen aus Peru soweit zu sein, dass sie einen Antrag beim Klimafonds des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit stellen können.