Fest zum Weltkindertag im Seepark
News vom 26.09.2005
"Kinder haben Rechte" war das Motto des diesjährigen Weltkindertages im Freiburger Seeparkgelände. Neben vielen Veranstaltern beteiligte sich auch die Ökostation mit dem Kinder-Eine-Welt-Projekt "Die Blaue Schatzkiste"
Beim Weltkindertag-Fest im Seepark hatten die Kinder am Samstag den 24. September ziemlich viele Rechte: Sie durften auf Ponys über die Parkwege reiten am "Schicksalsrad" von terre des Hommes drehen oder Schnecken und Frösche und andere Wassertiere zum beobachten aus dem Tümpel der Ökostation fischen. Das Weltkindertagsmotto "Kinder haben Rechte" soll allerdings auf andere Rechte aufmerksam machen: Zum Beispiel darauf, dass Kinder einen Anspruch darauf haben, zur Schule zu gehen oder nicht in Armut zu leben. Denn: "Kinder werden in der Gesellschaft viel zu oft vergessen", sagt Gabriele Daniel-Schnitzler vom Kinderschutzbund.
Dass es Kindern in anderen Teilen der Welt nicht so gut geht, weiß Pia Bergner genau. "Die müssen arbeiten, um Geld zu verdienen", sagt die Zehnjährige: "Deshalb machen wir das heute auch." Zusammen mit einigen anderen Kindern geht sie über das Seeparkgelände, verkauft Zeitungen oder putzt Schuhe. Und hat schon 20 Euro erwirtschaftet. Allerdings nicht, um das eigene Taschengeld aufzubessern: "Das spenden wir alles."
In Deutschland geht es den meisten Kindern gut. Aber auch hier sei die Kinderarmut erschreckend hoch, sagt Daniel-Schnitzler. Damit es einigen Kindern in Zukunft besser geht, überreichte Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach elf Freiburger Kinderprojekten und -einrichtungen Schecks im Wert von insgesamt 23000 Euro. Das Geld kam bei einem 24-Stunden-Lauf im Juli im Seepark zusammen. „Wir haben darauf geachtet, dass möglichst viele Kinder etwas von dem Geld haben“, sagt Benjamin Schnitzler. Der 13-Jährige war Mitglied der Jury, die darüber entschieden hat, wer das Geld bekommen soll. „Die Kinder haben da ganz andere Prioritäten gesetzt als die Erwachsenen“, erzählt Christa Zink vom städtischen Kinderbüro.
Während die Jungs ganz begeistert von den Technikangeboten sind, interessieren sich die Mädchen mehr für das Ponyreiten. Geduldig warten Kinder und Eltern, bis die vier – ebenso geduldigen – Ponys von ihrer kleinen Runde zurückkommen. Wer ganz hart gesotten ist, fängt im Teich der Ökostation Insekten, Schnecken oder Frösche. Noelle Kunath hat schon zwei Schnecken mit ihrem Käscher erwischt. Die Siebenjährige hat kein Problem, in der glibbrigen Brühe herumzutasten und die kleinen Tiere mit der Lupe genauer zu studieren. Schließlich hat sie selbst ein Aquarium zu Hause. Die Gewässeruntersuchungen sind Teil des Projektes "Die Blaue Schatzkiste" bei dem das Thema Wasser in der Einen Welt im Mittelpunkt steht. Die Ökostation hat bereits wiederholt kleinere Spendengeldbeträge an das indische Waisen-Kinderdorf Naya Jeevan - "Neues Leben" gegeben (Weitere Informationen: www.indienhilfe-wasser-ist-leben.de).
Rund 2000 Besucher kamen zum Weltkindertagsfest, schätzt der Kinderschutzbund. Damit ist Gabriele Daniel-Schnitzler voll und ganz zufrieden: „Es ist einfach wichtig, dass möglichst viele Menschen mitbekommen, wie wichtig Kinder und ihre Rechte sind.“
(Basierend auf einem Artikel aus der BZ vom Montag, 26.9.2005, Autorin: Beate Beule)